Trauer einordnen: Was ist Trauer?

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Trauer ist eine normale Reaktion auf einen Verlust. Jeder Mensch erfährt im Laufe des Lebens verschiedene Arten von Verlusten, die Trauer auslösen. Stirbt ein Mensch, hinterlässt er beinahe immer Angehörige und nahestehende Personen, die damit umgehen müssen. Diesen Umgang nennt man Trauer.

Wenn eine nahestehende Person, wie z.B. Ehepartner:in, Geschwister oder Elternteil verstirbt, reagieren Menschen sehr unterschiedlich darauf. Der Trauerprozess ist sehr individuell, dennoch ähneln sich Verlauf und Dauer der Reaktionen häufig. Trauer dauert meist länger an und wird oft begleitet von Wut, Verzweiflung oder Schuldgefühlen. Trauer ist eine Antwort auf einen bevorstehenden oder erlebten Verlust und kann somit bereits vor dem eigentlichen Todeszeitpunkt einsetzen. Genauso kann Trauer auch verzögert auftreten, wenn man sich beispielsweise momentan noch mit anderen Dingen beschäftigt und die Trauer erst einmal beiseiteschieben muss.

 

Trauer oder Traurigkeit?

Traurigkeit ist im Gegensatz zur länger andauernden Trauer eine unmittelbare, eher kurzfristige und starke emotionale Reaktion. Traurigkeit ist Teil des normalen Stimmungsspektrums und wird meist nicht durch ein besonderes Ereignis, sondern durch eine momentan bestehende, eher länger anhaltende Situation ausgelöst.

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Gibt es „Normale Trauer“?

Trauer ist in erster Linie eine natürliche und normale Reaktion auf einen Verlust. Menschen trauern auf ganz unterschiedliche Art und Weise und unterscheiden sich auch in ihrer Art, mit dem Verlust eines nahestehenden, geliebten Menschen umzugehen. Trauer tritt häufig in Wellenbewegung auf, mit plötzlichen und heftigen Reaktionen, die beispielsweise durch Erinnerungen an die verstorbene Person ausgelöst werden können. Im Verlauf der Zeit werden die Wellen der Trauer seltener kommen oder weniger stark auftreten. Dabei verläuft Trauer, die durch einen plötzlichen, unerwarteten oder besonders dramatischen Verlust entstanden ist, meistens anders, als durch einen Verlust, mit dem man gerechnet hat. Trauerreaktionen verstärken sich meistens rund um Jahres- und Feiertage.

 

Trauer ist wie ein Ozean;

sie kommt in Wellen,

die abschwellen und fließen.

Manchmal ist das Wasser ruhig

und manchmal ist es überwältigend.

Wir können nur schwimmen lernen

– Vicki Harrison

 

Die meisten Menschen überstehen einen Verlust ohne langfristige Schäden und können aufgrund ihrer Resilienz ihren Alltag aufrechterhalten. Sie sind in der Lage zu arbeiten, mit anderen Menschen zu interagieren und den Alltag zu bewältigen. Es gibt aber auch Menschen, die noch viele Monate und Jahre nach dem Verlust intensiv trauern und große Schwierigkeiten im alltäglichen Leben haben. In diesen Fällen spricht man von einer komplizierten Trauer. Tritt ein Tod sehr plötzlich oder unerwartet ein, besteht keine Gelegenheit zur Abschiednahme oder fühlt man sich isoliert, kann sich das Risiko einer komplizierten Trauerreaktion erhöhen.

Trauer abgrenzen

Komplizierte Trauer, depressive Episoden, Posttraumatische Belastungsstörung

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Ein Angebot von PallPan, einem Projekt des Nationalen Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin

 

Weitere Informationen unter www.pallpan.de